Austernpilze züchten – Videotipp

Austernpilze auf Stroh

Austernpilze – So gelingt die Anzucht im Strohbett
Mit ein bisschen Platz können Pilze problemlos selbst gezüchtet werden. Austernpilze eignen sich hierbei besonders gut. Sie gelten als pflegeleicht und ertragsreich.

Für die eigene Pilzzucht benötigen Sie einen frischen Ballen Getreidestroh, ca. ein Liter Pilzsamen (die Pilzbrut) und einen trockenen sowie sonnengeschützten Ort. Der gepresste Strohballen sollte hierbei nicht älter als ein Jahr sein, also optimalerweise aus der letzten Ernte stammen. Das Stroh muss trocken und frei von Schimmel und Pilzen sein. Besonders gut zur Pilzzucht eignet sich Weizenstroh. Andere Stroharten, wie das Gerstenstroh, können Sie ebenfalls nutzen.

Die richtigen Pilzsamen erhalten Sie beim Pilzzüchter, in Gärtnereien oder online in entsprechenden Fachportalen. Die sogenannte Pilzbrut besteht aus mit einem Pilzmyzel besiedelten Getreidekörnern.
Auf einen Strohballen mit den Maßen 50cmx50cmx50cm sollten Sie mit ca. einem Liter Pilzbrut rechnen.

Zur Vorbereitung der Zucht wässern Sie den Strohballen mindestens 24, jedoch maximal 48 Stunden mit frischem Leitungswasser. Der Ballen sollte permanent mit Wasser bedeckt sein. Zur Unterstützung können Sie den Strohballen mit Steinen beschweren. Stroh besitzt eine natürliche, wachsartige Schutzschicht. Während Sie den Ballen wässern, nimmt das Stroh das Wasser nur sehr langsam auf. Es ist daher sehr wichtig, den Ballen mindestens 24 Stunden im Wasser ruhen zu lassen. Jedoch sollten Sie darauf achten, dass der Strohballen nicht länger als 48 Stunden im Wasser liegt, da sich sonst Bakterien und Keime bilden könnten, die Ihre Anzucht behindern würden.

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Nach dem ausgiebigen Wässern des Ballens muss dieser mindestens 24 Stunden abtropfen.
Danach können Sie mit der Präparation des Strohs beginnen. Hierzu drücken Sie die Pilzbrut mit sauberen Händen ca. 10 cm tief in den Strohballen. Stellen Sie den vorbereiteten Strohballen nun ins Freie, an einen wind- und sonnengeschützten Ort. So wird Ihre Pilzkultur vor dem Austrocknen geschützt. Um Sicherzugehen können Sie den Strohballen mit einer luftdurchlässigen Folie abdecken. So wird die Kultur geschützt und kann weiterhin atmen. Da das Pilzmyzel stets Sauerstoff zum Wachsen benötigt, sollte die Luft unter der Folie stets zirkulieren können.

Der Ballen sollte nicht wärmer als bei 25 grad lagern. Die Umgebungstemperatur sollte 15 Grad nicht unterschreiten. Eine für das Wachstum besonders günstige Temperatur im Inneren des Strohballens beträgt 22-25 Grad. Um die Temperatur zu kontrollieren eignet sich ein Einstichthermometer, das Sie in jedem handelsüblichen Baumarkt erhalten. Überschreitet die Temperatur 30 Grad, besteht die Gefahr, dass das Pilsmyzel abstirbt.
Die Besiedlungsphase des Strohballens beträgt zwischen 4 und 6 Wochen. Während dieser Phase durchwächst das Pilsmyzel den Balle. Anschließend muss die Folie entfernt werden und die Pilze beginnen zu wachsen.
Die Austernpilze wachsen auf Ihrem präparierten Strohballen in 3-4 Wachstumsschüben über mehrere Monate hinweg.
Die optimale Zeit zur Anzucht von Austernpilzen liegt im Spätherbst und um den Winteranfang herum.