7 Tipps um euer Hochbeet auf die Frühjahrssaison vorzubereiten

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Hochbeete sind beliebt, weil sie viele Vorteile auf sich vereinen. Der größte Vorteil ist, dass der Gemüse-Anbau nicht in der Bück-Zone stattfindet. Terrassen und Gärten lassen sich mit Hochbeeten abwechslungsreich gestalten. Zudem lassen sich Hochbeete auf versiegelten Untergründen wie Terrassen sowie auf Rasenflächen aufstellen.

Welche Formen von Hochbeeten gibt es

In Form und Größe unterscheiden sich Hochbeete allerdings. Vom schneckenförmigen Mini-Kräuterbeet bis zum Mega-Hochbeet, von niedrigen bis zu hüfthohen Hochbeeten und von hölzernen bis zu Kunststoff- oder Metall-Hochbeeten finden sich zahlreiche Hochbeet-Varianten. Typisch ist, dass Hochbeete nur gelegentlich als Blumenbeete genutzt werden. In den meisten Fällen dienen sie dem Anbau von Kräutern, Salaten und Gemüsen.

Als optimales Füllmaterial der 30 Zentimeter hohen oberen Schicht eignet sich spezielle Hochbeet-Erde, torffreie Humuserde sowie fertig zu kaufende bzw. reife Komposterde Marke Eigenproduktion. Letztere ist meist von besserer Qualität. Fertig-Komposterde ist oft nur sehr grob gesiebt.

Vorbereitung von Hochbeeten nach dem Winter

In vielen Fällen dienen Hochbeete nicht der Bepflanzung mit Blumen und Stauden, sondern dem Gemüseanbau. Salate, Radieschen, Möhren, Fenchel, Kräuter und Erdbeeren lassen sich darin anbauen. Bevor Du entscheidest, was Du ernten möchtest, muss das Hochbeet nach der Wintersaison vorbereitet werden.

Zunächst sollte die schützende Schicht aus halb reifen Kompost-Bestandteilen, Stroh, Blättern und trockenem Gras von der Erde entfernt werden. Durch die Schutzschicht aus verrottbarem Pflanzenmaterial konnten Nährstoffverluste durch die Einwirkung von Sonne, Regen und Wind verhindert werden. Im Anschluss wird die Erde von darauf gewehten Blättern und Zweigen gesäubert und einen Meter tief von sämtlichen Pflanzen- und Wurzelresten befreit.

In der Erde befindliche Erdbeerpflanzen müssen auf drei Triebe zurückgeschnitten und spätestens jetzt in ein anderes Hochbeet umgesetzt werden. Sie sind Starkzehrer, die den Boden auslaugen. Die Erde im Hochbeet wird aufgelockert und belüftet. Dann wird sie gegossen. Falls die Erde im Hochbeet bereits abgesackt ist, wird frische Erde und ab dem dritten Jahr reifer Kompost aufgefüllt.

Wenn eines der Hochbeete mit einer Abdeckung zum Frühbeet umgewidmet werden kann, könnte dieses Hochbeet schon ab Februar oder März genutzt werden. Als erste Ernte-Garanten dürfen ab März Rucola und Spinat, Pflücksalate und Mangold, Puffbohnen, Radieschen und Rettich sowie Petersilie ausgesät werden. Die Pflanz- und Ernte-Periode kann auf diese Weise bis in den November verlängert werden.

Hat das Hochbeet keinen Frühbeet-Aufsatz, sollte man bis nach den Eisheiligen mit der Aussaat oder dem Setzen von Stecklingen warten. Erst dann sind Nachtfröste so gut wie ausgeschlossen. Geschützte Hochbeet-Standorte sind etwa unter einem Balkon, an der Südseite einer Hauswand und unter einer überdachten Veranda. Auch hier gilt für die Vorbereitung von Hochbeeten im Frühjahr, dass die frostfreien Nächte abgewartet werden sollten.

Hochbeet, Orti Rialzati, Woodblocx
Hochbeet, Orti Rialzati, Woodblocx

Je nachdem welches Material für das Hochbeet eingesetzt wurde (Holz, Metal, Stein) solltet ihr auch im Frühjahr überprüfen ob die Materialen irgendwelche Ermüdungserscheinungen aufweisen. Eventuell steht ihr dann von der Entscheidung, ein neues Hochbeet kaufen zu müssen, oder einen Selbstbau in Angriff zu nehmen.

Was gedeiht in einem Hochbeet, was nicht?

Persönliche Interessen und Vorlieben in allen Ehren: Das Hochbeet selbst bestimmt durch seinen Ist-Zustand, was geht und was nicht. Im Herbst des ersten Jahres nach dem Anlegen oder der Neu-Befüllung des Hochbeetes können Starkzehrer wie Erdbeeren, Zucchini, diverse Kohlsorten, Spinat, Dill, Mais, Gurken, Fenchel oder Tomaten ausgesät werden. Auch Kartoffeln können in Hochbeeten gedeihen, sofern sie im ersten Jahr gesetzt werden.

Im zweiten Jahr sollten dann weniger zehrende Pflanzen bevorzugt werden: die sogenannten Mittelzehrer. Mangold, Zwiebeln, Fenchel, Karotten und dicke Bohnen gedeihen jetzt am besten. Auch einige Gartenkräuter gehören in diese Kategorie. Die Schwachzehrer benötigen keinen nährstoffreichen Boden, um zu gedeihen. Der Anbau von Feldsalat und anderen Salaten, Kräutern oder Zuckererbsen sollte also im dritten Jahr der Befüllung von Hochbeeten dominieren.

Andernfalls solltest Du den Boden düngen. Geeignet sind Rinderdung oder Pferdemist in Pellets sowie reifer Kompost. Eine andere Methode wäre, nach der letzten Ernte Klee, Raps, Senf, Phazelien oder andere geeignete Pflanzen als Gründüngung zu nutzen. Im Herbst werden Gründünger unter die Erde gehoben, um sich zu zersetzen. Sie reichern dabei den Boden mit Nährstoffen an. In diesem Fall können im Frühjahr erneut Stark- oder Mittelzehrer angebaut werden. Der Anbau von Wintergemüse wäre eine Alternative dazu gewesen.

Die Jahre vier, fünf und sechs kannst Du mit diesem Grundwissen für den Anbau unterschiedlich nährstoffbedürftiger Gemüsesorten nutzen. Ungeeignet für Hochbeete sind Gemüse, die viel Platz beanspruchen – etwa Kürbis, Zucchini, Rot- und Weißkohl oder Rhabarber. Wer im Hochbeet viel Platz hat, kann damit aber durchaus Zuchterfolge erzielen. Idealerweise werden die „Platzhirsche“ dann auf die sonnenabgewandte Hochbeet-Seite gesetzt. Auch Staudentomaten, Stangenbohnen oder Rosenkohl sind wegen ihres Drangs nach oben in Hochbeeten nicht häufig anzutreffen.

Welche Gemüse passen auf keinen Fall zusammen?

Unabhängig vom Alter der ersten Hochbeet-Befüllung, die natürlich bedarfsgerecht aufgefüllt werden muss, harmonieren bestimmte Gemüse-Pflanzen nicht miteinander, wenn sie zusammen im Hochbeeten ausgesät werden. Das betrifft beispielsweise Karotten und Zwiebeln oder Salate und Petersilie. Rote Beete sollte nie neben Lauch, Kartoffeln, Lauch und Mais angebaut werden. Tomaten mögen nicht in der Nachbarschaft von Gurken heranreifen. Bohnen und Erbsen vertragen sich nicht gesonders mit Lauch.

Wo Tomaten angebaut werden sollen, sollten keine Erbsen angebaut werden. Zwiebeln behindern das Gedeihen von Bohnen, auch wenn beide zusammen gut schmecken. Setzlinge mehrerer Nachtschattengewächse nebeneinander kultivieren zu wollen, erzeugt meist keine guten Ergebnisse. Ihre Bedürfnisse sind sich zu ähnlich. Tomaten, Kartoffeln, Auberginen und Paprika kultiviert man idealerweise in verschiedenen Beeten.

Vor- und Nachteile von Hochbeeten

Vorteilhaft sind Hochbeete, weil sie durch verschiedene Schichten gröberen und feineren pflanzlichen Materials Verrottungswärme entwickeln. Diese ist wachstumsfördernd. Sie verlängert außerdem die Erntesaison. Der erhöhte Rand von Hochbeeten bietet einen Windschutz. Die Höhe der Hochbeete macht es Schnecken schwerer, die dort gedeihenden Pflanzen zu fressen.

Zeit- und kostenintensiv sind allerdings die Mengen an Füllmaterial und Erde, die in ein mittelgroßes bis großes Hochbeet eingebracht werden müssen. Zudem sackt der Inhalt mit zunehmender Verrottung der unteren Zweige sowie der darauf liegenden Pflanzenschichten ab. Das Hochbeet muss folglich regelmäßig mit Erde und Kompost aufgefüllt werden. Alle sieben Jahre müssen Hochbeete komplett neu befüllt werden, um ihre Funktion zu erfüllen.

Auch das Hochbeet selbst ist zunächst einmal ein Kostenfaktor – es sei denn, man baut es selbst. Beispielsweise aus gebrauchten Holzpaletten. Zudem muss ein Hochbeet einen Wetterschutz erhalten, wenn es aus Holz besteht. In der Regel wird eine wasserdurchlässige Beet-Folie im Inneren verlegt. Zusätzlich wird das Holz mit einem wasserbasierten Holzschutzmittel oder einem geeigneten Anstrich vor Verwitterungsschäden bewahrt.

Die neue Befüllung im siebten Jahr ist alternativlos

Im siebten Jahr ist es an der Zeit, die komplette Befüllung im Hochbeet zu erneuern. Das macht aus mehreren Gründen Sinn. Zum einen ist die Erde nun so weit abgesackt, dass die innere Füllung aus grobem und immer feiner werdendem pflanzlichen Material neu aufgestapelt werden muss. Zum anderen haben sich oft Ameisenvölker oder Wühlmäuse im Hochbeet-Inneren angesiedelt. Das kommt gelegentlich selbst bei einem Standort auf einer Terrasse vor.

In den meisten Fällen sind solche Vorkommnisse aber im Kleingartenbereich ein Problem. Wurde beim Anlegen des Hochbeetes versäumt, das Erdreich mit Volierendraht abzudichten, können nur Ameisen diesen überwinden. Die Insekten sind in diesem Fall keine Nützlinge. Ihre emsigen Tätigkeit schädigt auch das Gemüse.

Ameisen im Hochbeet – was könnt ihr tun

Um das Ameisenvolk zum Auswandern zu zwingen, solltest Du es erst mit dem zweimaligen Gießen des Erdreichs im Hochbeet versuchen.

Kochendes Wasser wäre ebenfalls ein Anti-Ameisen-Mittel. Doch nicht jeder Gartenfreund greift gerne zu so drastischen Maßnahmen. Zu bedenken ist außerdem, dass Durchnässung auch den meisten Pflanzen im Hochbeet nicht zusagt. Eine Ameisen-Umsiedlung klappt nur, wenn Du die Betriebsamkeit der Insekten frühzeitig entdeckst und die Sache mit folgendem Trick beendest: Fülle einen großen Ton-Blumentopf mit Holzwolle und lockerer Gartenerde. Postiere ihn an der Stelle auf dem Hochbeet, wo Du das Ameisen-Nest entdeckt hast.

Wenn die Sonne die Erde im Topf erwärmt, sind Ameisen geneigt, sich in seinem Inneren ein neues Heim zu suchen. Wenn das Gros des Ameisenvölkchens im Topf Platz genommen haben und seine Tätigkeit an die Oberfläche des Hochbeets verlegt haben, kannst Du den Ameisen-Umzug in Angriff nehmen. Da aber einige Ameisen den Umzug verpasst haben, solltest Du an dieser Stelle Duftkräuter wie Lavendel, Majoran und Thymian setzen.

Noch effektiver wirken Kräuterjauchen aus solchen Duftkräutern. Alternativ werden überreife Zitronen in größerer Menge geviertelt und in einem Liter Wasser ausgekocht. Diese Flüssigkeit sollte die Insekten vertreiben.