Tipps für Hobbygärtner für den Jänner

Mit dem Januar beginnt auch ein neuer Zyklus für die Gartenarbeit. Für viele Hobbygärtner ist es der Startschuss, sich auf das neue Jahr vorzubereiten und bereits die ersten Vorkehrungen für die neuen Pflanzenkulturen zu treffen oder den eigenen Garten umzugestalten. Im Januar kannst Du zwar noch nicht viel machen, aber er ist essentiell für die Vorbereitung Deiner Vorkulturen und kann Dir einen kleinen Vorsprung für die folgenden Monate geben. Ich gebe Dir daher einige wichtige Tipps und Tricks mit auf den Weg, wie Du den Januar effektiv für Deinen Garten nutzen kannst, obwohl dort vermutlich noch Minusgrade herrschen.

Das kannst Du im Garten machen

Durch Bodenfrost kannst Du im Januar selbst nicht viel im Garten erledigen. Du wirst vermutlich kaum in Deinem Garten vorbeischauen, mit etwas Pech ist dieser sogar unter einer Schneedecke verschwunden. Die meisten Arbeiten, bei denen Du Dich körperlich betätigen musst, müssen also bis zum Frühling warten.

Hecke, frisch geschnitten
Hecke, frisch geschnitten

1. Bäume und Sträucher beschneiden

Für eine Sache ist der Januar aber doch gut, und das ist das Verschneiden von verschiedenen Sträuchern und Kernobstbäumen. Achte darauf, dass Du dies an einem frostfreien und trockenen Tag machst, damit sich die abgeschnittenen Stellen auch ausreichend erholen. Zudem lohnt sich ein Verschnitt im Januar nur bei Harthölzern wie Haselnuss, Holunder, Schlehe oder Weide. Verschiedene Decksträucher fallen ebenfalls in diese Kategorie, zum Beispiel Falscher Jasmin, Weigelie, Forsythie oder Deutzie. Die Sträucher sind so auf die gewünschte Größe zurückgeschnitten und breiten sich im kommenden Frühling wieder von selbst aus. Zudem sorgt ein Rückschnitt für eine bessere Ernte im Spätsommer.

Blaumeise im Winter
Blaumeise im Winter

2. Vögel und andere Tiere füttern

Eine weitere tolle Möglichkeit, sich im Januar in den Garten zu trauen, sind die vielen Vögel. Diese lassen sich zwischen den kahlen Ästen besonders gut beobachten und sind auf Nahrungssuche. Wenn Du möchtest, kannst Du die Zeit im Januar dafür nutzen, die Vögel mit zusätzlicher Nahrung zu versorgen. Noch besser ist ein selbstgebautes Vogelhaus, wo die Kleinen immer wieder vorbeikommen und sich vielleicht sogar für den Frühling einnisten.

Vielleicht entdeckst Du ja auch andere Tiere, die sich in Deinem Garten tummeln. Igel und Eichhörnchen sind ebenfalls häufige Gäste und auf der Suche nach Nahrung für den harten Winter. Ein wahres Naturspektakel für Jung und Alt und eine tolle Ablenkung in einer Zeit, wo es keine Gartenarbeit zu erledigen gibt.

3. Immergrüne Pflanzen pflegen

Zwar liegt der Garten im Januar weitestgehend brach, jedoch gibt es einige Pflanzen, die einen Winter überleben. Um diese solltest Du Dich kümmern, sie zum Beispiel gießen oder von der Schneelast befreien, damit sie nicht erdrückt werden. Stelle auch sicher, dass immer ein gewisser Frostschutz herrscht, wenn kein Schnee liegt, aber die Temperaturen trotzdem unter dem Gefrierpunkt liegen. Verteile zur Not noch mehr Stroh und Reisig um die Pflanzen, damit sie sich auch im Januar wohlfühlen.

Tannenreisig
Tannenreisig

4. Tannenbaum verwerten

Ist die Weihnachtszeit vorbei, bleibt in den meisten Haushalten immer ein Weihnachtsbaum übrig. Dieser lässt sich jedoch perfekt für den Garten nutzen. Wenn Du ihn länger behalten möchtest, kannst Du den Baum im Garten einpflanzen, sobald kein Bodenfrost mehr herrscht. Ansonsten lässt sich der Baum zerkleinern und als Dünger und Mulchschicht bei Beeten nutzen. Du kannst die Überreste auch als Frostschutz für andere Pflanzen nutzen, hacke den Baum hierfür etwas grober und lege dann die Zweige aus.

5. Gartengeräte sortieren

Wenn Du sonst nichts anderes vorhast, kannst Du die Wintermonate wie den Januar auch dafür nutzen, Deinen Schuppen auf Vordermann zu bringen. Somit nimmst Du Dir eine Menge Arbeit für die folgenden Monate ab und bist perfekt auf die kommenden warmen Tage vorbereitet. Vielleicht musst Du auch das ein oder andere Gerät ersetzen und der Januar ist die perfekte Zeit dafür, sich nach billigen Ersatzteilen umzuschauen.

6. Das kannst Du schon zuhause vorbereiten

Auch wenn es draußen kalt ist, kannst Du drinnen schon eine Menge für Deine kommende Gartensaison vorbereiten. Hierzu zählen primär die Vorkulturen, bei denen es sich lohnen kann, bereits im Januar mit der Aussaat zu beginnen. Die Pflanzen haben dann Zeit, bei Zimmertemperatur zu keimen und zu jungen Pflanzen heranzuwachsen. Wenn Du sie später im Garten aussetzt, dann wachsen sie schneller und Du hast im Januar effektiv an Deinem Garten gearbeitet.

7. Gemüse Vorkulturen starten

Der Januar eignet sich perfekt dafür, bereits einige Gemüsesorten zuhause vorzuziehen. Du musst später also keine Jungpflanzen kaufen oder die Saat direkt im Beet verteilen, sondern kannst Dich im Januar und Februar schon um einige Gemüsesorten kümmern. Sobald der Frost verschwunden ist und es draußen wieder wärmer wird, kannst Du die Vorkulturen dann im Garten anpflanzen und bist direkt startklar. Entweder ziehst Du das Gemüse zuhause an einem sonnigen und warmen Platz vor oder nutzt ein entsprechendes Gewächshaus mit geregelter Temperatur. Nutze spezielle Anzuchterde, die auch viele Nährstoffe enthalten und die Jungpflanzen beim Wachstum unterstützen.

Für die Aufzucht in Vorkulturen eignen sich primär langsam wachsende Pflanzenarten und wärmeliebendes Gemüse. Die Auswahl ist groß und Du kannst Dir nach Belieben Dein zukünftiges Beet zusammenstellen. Im Januar solltest Du Dich zum Beispiel auf verschiedene Kohlarten wie Rotkohl fokussieren, da diese bis zu neun Wochen brauchen, um ausgepflanzt zu werden. Daher lohnt sich ein früher Start im Januar.

In der Fensterbank lassen sich aber auch viele andere Gemüsesorten vorziehen, um diese dann in den Frühlingsmonaten im Garten einzupflanzen. Du hast die Wahl zwischen Kohlrabi, Chili, Gurken, Linsen, Erbsen, Broccoli, Zwiebeln oder Spinat. Fokussiere Dich auf Gemüsesorten mit einer frühen Aussaat und Ernte und achte immer auf die individuellen Bedürfnisse der Jungpflanzen, damit diese drinnen auch ordentlich gedeihen können. Die meisten Gemüsesorten benötigen viel Licht und Wärme, aber mögen keine Heizungswärme. Vor einer Aussaat im Beet musst Du die Pflanzen außerdem langsam an die Außentemperatur gewöhnen.

Für Gemüsesorten wie Paprika und Tomaten ist es noch ein wenig zu früh, aber Du kannst Dich im Januar schon einmal darum kümmern, Samen und Kerne für eine Vorkultur im Februar zu sammeln. Hierfür ist kein Kauf von separatem Saatgut nötig, einfach das Gemüse kaufen und einige Samen beiseite tun. Diese kannst Du dann mit Küchenpapier und Wasser keimen lassen, um sie dann im Februar richtig einzupflanzen. Achte dabei auf hohe Temperaturen von rund 22 Grad Celsius und viel Sonne.

8. Kräuter Vorkulturen starten

Neben Gemüse sind auch Kräuter beliebte Pflanzen im eigenen Garten, aber viele davon lassen sich auch schon vorher zuhause heranziehen. Mit genügend Pflege musst Du diese später auch gar nicht ins richtige Beet setzen, viele Kräuter lassen sich auch ganz einfach zuhause unter optimalen Temperaturen halten. Jedoch werden die Sträucher im Garten deutlich größer und bringen mehr Ertrag mit sich.

Da es sich bei den meisten Kräutern um mediterrane Gewürze handelt, benötigen diese einen besonders lockeren und sandigen Boden, noch dazu viel Wärme und Sonne. Auch hier hast Du eine große Auswahl zur Verfügung, von Kresse, Rosmarin und Salbei bis hin zu Basilikum, Dill oder Zitronenmelisse.

Saatgut von Paprika gewinnen
Saatgut von Paprika gewinnen

9. Keimproben durchführen

Sich immer wieder neues Saatgut zu kaufen ist teuer, daher lohnt es sich, die Überreste vom letzten Jahr zu überprüfen. Keimproben gehören auf jeden Fall zu den besten Aufgaben im Januar und helfen dabei, den eigenen Bestand an Saatgut zu überprüfen und womöglich für die kommenden Monate vorzubereiten. Die Probe kannst Du auf verschiedene Weisen durchführen. Die einfachste Variante ist Küchenpapier und etwas Wasser zum Befeuchten. Verteile ungefähr zehn Samen auf dem Papier und belasse es an einem hellen und warmen Ort. Nach spätestens ein bis zwei Wochen sollten die Keime sprießen. Du kannst die Probe aber auch mit Anzuchterde und kleinen Töpfen machen, das funktioniert mit demselben Prinzip, ist aber aufwendiger.

10. Plane Deine neue Gartensaison

Neben all der Vorbereitung solltest Du den sonst so ruhigen Januar auch dafür nutzen, Dir einen Plan für die Gartensaison zu überlegen. Eine Art Checkliste oder Einkaufsliste ist perfekt und hilft Dir dabei, in den folgenden Monaten den Überblick zu behalten. Zeichne Dir zum Beispiel einen Lageplan für Deinen Garten und überlege Dir, wo genau Du welche Pflanze anbauen möchtest und zu welcher Zeit diese ausgesät werden muss. Diese eingehende Recherchearbeit ist unheimlich wichtig und macht Dich um einiges flexibler, wenn es dann wirklich an die Gartenarbeit geht.

Zudem lohnt sich eine solche Planungsphase auch für größere Umbauten, die Du im Garten vorhast. Auch wenn Du später vielleicht nicht alles umsetzen kannst, lohnt es sich dennoch, den Januar für die Ausarbeitung von neuen Ideen zu nutzen. Lasse Dich von Freunden oder im Internet inspirieren und notiere die Materialien, die Du später im Baumarkt besorgen musst. So bist Du bestens auf die kommenden Monate vorbereitet und musst Dich dann nicht mit der Recherche herumschlagen.