Wie kann man den Boden sauer machen

Die besten Hausmittel

Wenn ihr versehentlich auf dieser Seite gelandet sind, habt ihr vielleicht eine Frage: Warum soll mein Boden überhaupt sauer sein? Aber wenn ihr ein erfahrene Gärtner seid, wisst ihr sicherlich schon, dass jede Pflanze einen Boden mit besonderem pH-Wert benötigt. Manche Gewächse, wie zum Beispiel Hortensien, Azaleen oder Pfingstrosen, brauchen einen Boden mit sehr niedrigem pH-Wert, mit anderen Worten, sauren Boden. 

Ein Boden gilt als sauer, wenn der pH-Wert unter 7 liegt (alles, was darüber liegt, bezeichnet man als alkalisch). Ein Boden mit hoher Alkalität macht es schwerer für viele Pflanzen, daraus Nährstoffe zu beziehen. Das kann das optimale Wachstum beeinträchtigen.

Wenn ihr wollt, dass eure Pflanzen gut wachsen und gedeihen, solltet ihr so einen wichtigen Wachstumsfaktor wie den richtigen pH-Wert auf jden fall berücksichtigen. 

Zunächst solltet ihr einen pH-Bodentest durchführen.  Es gibt heutzutage ein großes Angebot von Teststreifen und -geräten, die es schnell und einfach ermöglichen, pH-Bodenbedingungen selbst zu erkennen. Wenn ihr festgestellt haben, dass der pH-Wert zu hoch, also alkalisch ist, kann es notwendig sein, mehr darüber zu erfahren, wie ihr den Säuregehalt des Bodens erhöhen. Es ist keine leichte Aufgabe, weil selbst das Wasser oft alkalisch ist. 

Mit welchen Mitteln kann man also einen Bodens saurer machen? Viele Gärtner benutzen dazu aufgrund seiner fruchtbaren Eigenschaften Torf. Dieser ist auch oft der Hauptbestandteil von modernem Kompost. Torf wird hauptsächlich aus Torfmoor abgeleitet, der zu den seltensten und fragilsten Ökosystemen gehört. Deswegen schadet die übermäßige Nutzung von Torf der Umwelt und soll, wenn möglich, durch andere, ökologischer Mittel ersetzt werden. Einige Düngemittel enthalten auch säuernde Elemente wie, zum Beispiel Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat. Aber hier werden wir uns meistens auf Hausmittel konzentrieren, die jeder selbst vorbereiten kann. Natürlich bieten sie keine dauerhafte Lösung, aber wenn man sie regelmäßig verwendet, helfen sie schon wirklich gut.

Kaffeesatz

Zuallererst ist Kaffee reich an Nährstoffen und kann euren Pflanzen beim Wachsen helfen. Da Kaffeesatz stark sauer ist, senkt er den pH-Wert eures Bodens, macht ihn saurer und wirkt sich positiv auf säureliebende Pflanzen aus. Kaffeesatz säuert Gartenerde nicht dauerhaft, genauso wenig Torfmoos oder Dünner mit säuernden Elementen. Diese Methoden wirken nur in den Bereichen, denen sie hinzugefügt werden, jedoch nicht in den umliegenden Gebieten.

Positiv ist beim Einsatz von Kafffeesatz dass dieser Schnecken und andere häufig vorkommende Gartenschädlinge durch den Geruch und die Säure von euren Nutzpflanzen fernhält. Kaffeesatz kann somit für euren Garten auf verschiedenste Arten vorteilhaft sein.

Ein weiterer Aspekt, den ihr beachten sollten, ist, dass die Säure von Kaffee nach dem Aufbrühen weitgehend freigesetzt wird. Unsere Empfehlung ist, Kaffeesatz zu eurem Kompost hinzuzufügen. Ihr könnt Kaffeesatz für bis zu 30 % des gesamten Kompostvolumens verwenden, vorausgesetzt ihr trinkt soviel Kaffee… Die Reste von Kaffeesatz könnt ihr auch unmittelbar vor dem Anbau von Gemüse in den Boden mischen.

Essig

Eines der besten Hausmittel zur Ansäuerung von Boden in eurem Garten ist Essig. Mischt vier Liter Wasser mit 300 Milliliter Essig. Gießt die Flüssigkeit zur Basis der Pflanzen in den Boden. Es kann auch ein Venturi-Injektor verwendet werden, sodass das Mittel gleichmäßig verteilt wird. Es absorbiert schnell und versickert im Boden. Nach nur ein paar Tagen sollte schon eine Verbesserung bei euren Pflanzen eintreten.

Zitronensaft 

Eine gute Alternative kann Zitronensaft sein. Er kann wie Essig angewendet werden, jedoch mit einem weiteren Anteil von einer halben Zitrone pro 1 Liter Wasser. Verwendet dieses Mittel einmal alle zehn Tage, um das Wachstum eurer Pflanzen zu fördern. Aber seit vorsichtig: Wenn ihr es über die Blätter der Pflanze gießt, können diese beschädigt werden. Vor allem wenn das Wasser zu viel Zitronensäure enhält. . Wenn ihr den Boden mit diesem Mittel gießt, könnt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen bekämpft ihr unerwünschte Pflanzen wie Unkraut und erhöht den Säuregehalt eures Bodens. Es hilft auch, kleine Insekten wie Ameisen und Blattläuse abzuwehren. Hier kann das Aufbringen von Zitrusschalen auf den Boden ebenfalls hilfreich sein.

Eichenblätter und Kiefernnadeln

Eichenblätter und Kiefernnadeln sind eher sauer, wenn sie gerade von einem Baum gefallen sind. Natürlich ist der Säuregehalt am höchsten, wenn sie noch am Baum wachsen und grün sind. Sobald sie alt sind bwz. vom Baum zu fallen, reduziert sich der Säureanteil. Nach einigen Tagen am Boden verlieren Eichenblätter und Kiefernnadeln ihre Säure vollständig. Beachtet, dass die braunen Blätter und Nadeln überhaupt keine Säure mehr enthalten. Wenn ihr die frisch gefallenen Nadeln oder Eichenblätter nehmt und sie sofort dem Boden einarbeitet, kann es zu einem leichten Abfall des pH-Werts des Bodens kommen. Mit einem Gartenhäcksler zerkleinert könnt ihr den Effekt noch leicht erhöhen.

Ein solcher Inhaltsstoff bietet alle Vorteile jedes anderen Mulchmaterials: Er bewahrt die Bodenfeuchtigkeit, unterdrückt Unkraut, fügt Bodennährstoffe hinzu, mildert die Bodentemperatur und hält Pflanzen und Früchte bei starkem Regen sauber. Außerdem bleiben Kiefernnadeln und Eichenblätter locker und leicht und bilden keine undurchdringliche Kruste wie einige andere Mulchsorten. Abgesehen davon waschen sie sich bei starkem Regen nicht aus, deswegen sind sie länger haltbar als andere Arten von Bio-Mulch.

Gastartikel von Michael Brauer
Michael Brauer ist ein Autor bei Hansagarten24 und Summerhouse24. Er beschäftigt sich mit den Gärtnern- und Hausbauthemen. Möchten Sie ein Gartengebäude in nur ein paar Tage einrichten, ist er genau die richtige Person, um Ihnen dazu einen guten Rat zu geben.