Hinter der Kalten Sophia verbirgt sich eigentlich Sophia von Rom. Der Name „Sophia“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „die Weisheit“. Regional sollten Sie unbedingt auf den Wetterbericht achten und ggf. frostempfindliche Pflanzen entsprechend durch Vlies oder einer Glasglocke schützen.
Die historische Person, auf die sich die Verehrung der heiligen Sophia von Rom bezieht, ist eine Märtyrerin aus dem frühen Christentum. Es gibt jedoch keine gesicherten historischen Beweise für die Details ihres Lebens oder Martyriums, wie sie in späteren Legenden dargestellt werden.
Die Legenden um die heilige Sophia erzählen, dass sie im 3. oder 4. Jahrhundert in Rom gelebt haben soll und drei Töchter hatte, die ebenfalls Märtyrerinnen wurden: Pistis (Glaube), Elpis (Hoffnung) und Agape (Liebe). Unter der Herrschaft von Kaiser Hadrian (117–138 n. Chr.) oder Diokletian (284–305 n. Chr.) sollen sie wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt und getötet worden sein. Sophia selbst soll kurz nach dem Tod ihrer Töchter gestorben sein, entweder vor Trauer oder ebenfalls als Märtyrerin.
Die Übertragung von Reliquien im 9. Jahrhundert unter Papst Sergius II. und Bischof Remigius von Straßburg ist historisch belegt. Dies trug sicherlich zur Verbreitung der Verehrung der heiligen Sophia bei.
Es ist wichtig zu betonen, dass die populäre Figur der „Kalten Sophie“ als eine der Eisheiligen eine volkstümliche Tradition ist, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat und nicht direkt auf gesicherten historischen Fakten über die heilige Sophia von Rom beruht. Die Eisheiligen als meteorologisches Phänomen und Bauernregel sind eher mit Beobachtungen des Wetters im Mai verbunden, als mit dem tatsächlichen Leben der historischen Heiligen.
Historische Hintergründe zur Kalten Sophie

Sophia von Rom ist eine christliche Märtyrerin des dritten Jahrhunderts, die um 304 während der Diokletianischen Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Sie wurde auf dem Friedhof der Heiligen Gordianus und Epimachus bestattet. Papst Sergius II. ließ um 845 einen Teil der Reliquien unter dem Hochaltar der Kirche San Martino ai Monti beisetzen, während Bischof Remigius von Straßburg andere Reliquien ins Kloster Eschau im Elsass brachte. Die Attribute der heiligen Sophia sind Palme, Buch, auch Trog und Schwert.
Ihr Gedenktag ist der 15. Mai („Kalte Sophie“). In der Verehrung der Heiligen Sophie von Rom findet sich auch immer wieder die Legende um Sophia von Mailand und ihre Töchter. Eine Darstellung aus dem 15. Jahrhundert findet sich im Wiener Stephansdom. Auch auf orthodoxen Ikonen wird Sophia häufig dargestellt. Sophia wird gegen Spätfröste und für das Gedeihen der Feldfrüchte angerufen, weshalb man sie zu den Eisheiligen zählt. Die Sophienrauke (Sisymbrium sophia) ist ebenfalls nach ihr benannt. Sophia von Rom ist möglicherweise mit Sophia von Minden identisch.
Quelle: Wikipedia
Illustration: Julia Gingras Website von Julia Gingras
Die weiteren Eisheiligen
- Mamertus ist am 11. Mai
- Pankratius ist am 12. Mai
- Servatius ist am 13. Mai
- Bonifatius ist am 14. Mai
- Kalte Sophie ist am 15. Mai
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